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Laura Maldonado hat einen BA in Literaturwissenschaft an der Pontificia Universidad Javeriana (Bogotá, Kolumbien) mit dem Schwerpunkt Kreatives Schreiben und einen MA in Anglistik an der Friedrich-Alexander-Universität (Erlangen-Nürnberg) mit Schwerpunkt Literatur und Kultur. Sie hat als Autorin und wissenschaftliche Redakteurin veröffentlicht. Ihre Forschungsinteressen umfassen die gesamte Literatur, die unter dem Oberbegriff des Weird (narrativas de lo insólito) zusammengefasst wird, spekulative Fiktion, narrative Komplexität und lateinamerikanische Literatur des 20. Und 21. Jahrhunderts.
Dissertationsthema: The Eerie and the Supernatural: A Nexus for Family Dynamics in Latin American Fiction
In der Dissertation werden Familiendynamiken in der lateinamerikanischen Literatur untersucht, die durch übernatürliche, magische, unheimliche oder gruselige Ereignisse geprägt und dargestellt werden. Dazu werden vier wichtige Romane untersucht: „La casa de los espíritus“ (1982) von Isabel Allende, „La casa junto al río“ (1983) von Elena Garro, „Distancia de rescate“ (2014) von Samanta Schweblin und „Nuestra parte de noche“ (2019) von Mariana Enríquez. Das Projekt zielt darauf ab, zu verstehen, wie die lateinamerikanische Literatur magische oder übernatürliche Ereignisse nutzt, um Strukturen von Angst, Ungleichheit, Gewalt oder Trauma in Familien aufzudecken. Dadurch werden Familien als Strukturen der Gefahr und des Streits, aber auch des Schutzes und der Verantwortung dargestellt. In diesen Erzählungen hat alles eine mehrfache Bedeutung: Geister erinnern einerseits an unbewältigte Traumata, andererseits sind sie auch Schutz- und Begleitfiguren. Familienerbschaften sind einerseits eine Quelle der Gefahr, andererseits eine wichtige und beständige Quelle der Sicherheit. Familien sind einerseits Orte des Schreckens, andererseits Orte des Schutzes. Dennoch beschränken sich weder die Romane noch die in ihnen dargestellten Familiendynamiken auf ausgrenzende Binaritäten. Im Gegenteil: Die Romane durchbrechen alle möglichen Dualismen zugunsten einer reicheren, nuancierteren und pluralistischen Darstellung dessen, was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein.