Graduiertenkolleg "Family Matters"
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Jule Stadtland

Jule Stadtland

Doktorandin

Kontakt

Büroadresse: Schellingstraße 33, 80799 München
Postadresse: LMU, Schellingstr. 3, Departement I Germanistik, GraKo Family Matters, 80799 München

Raum: 1010
Telefon: +49 (0)89 2180-2103

Jule Stadtland studierte Germanistik und Pädagogik/Bildungswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und schloss ihren Master in Germanistischer Literaturwissenschaft mit einer Masterarbeit zum Thema „Studien zur diskursiven Funktionalisierung tabubelasteter Minnebeziehungen in der mittelalterlichen Epik“ ab. Dieser Forschungsschwerpunkt wird durch ein Studium der Skandinavistik ergänzt, welches im Sommer 2025 abgeschlossen wird. Während ihres Studiums war sie in der Fachschaft aktiv und arbeitete einige Jahre als studentische Hilfskraft. Seit April 2025 promoviert sie im Graduiertenkolleg „Family Matters. Figuren der (Ent-)Bindung“ in der germanistischen Mediävistik und Altnordistik.

Die Fee der Mahrtenehe als Mutter, Tochter, Schwester und Ehefrau. Magische Konzeptionen eines Familienmodells in der mittelhochdeutschen und altnordischen Literatur

Die Dissertation untersucht die Rolle übernatürlicher Frauenfiguren und ihre familiäre Einbindung in der mittelhochdeutschen und altnordischen Literatur. Ausgehend vom Modell der sogenannten „gestörten Mahrtenehe“ analysiert das Projekt literarische Erzählmuster, in denen die traditionelle Rolle der Frau durch eine auf die eine oder andere Art magische Figur ersetzt wird. Im Zentrum steht die Frage, wie durch diese magischen Substitutionen narrative Reflexionsräume für Familienmodelle, Geschlechterrollen und soziale Ordnungen geschaffen werden.
Durch eine komparatistische Analyse ausgewählter Texte wie Partonopier und Meliur, dem Ritter von Staufenberg oder der Königin vom brennenden See sowie altnordischer Erzählungen wie der Vǫlsunga saga, Helga þáttr Þórissonar oder der Gibbons saga werden unterschiedliche Arten der Inszenierung von übernatürlichen Frauenfiguren und Feenfiguren herausgearbeitet. Die Dissertation zielt darauf ab, über die Analyse dieser literarischen Modelle neue Erkenntnisse zur diskursiven Funktion von Magie in der Aushandlung familialer Rollenbilder in der mittelalterlichen Literatur zu gewinnen – mit besonderem Augenmerk auf der genealogischen Dimension und den interkulturellen Unterschieden zwischen dem deutschen und skandinavischen Sprachraum des Mittelalters.