Graduiertenkolleg "Family Matters"
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich
Ekaterina Kolevatova

Ekaterina Kolevatova

Doktorandin

Kontakt

Büroadresse: Schellingstraße 33 80799 München
Postadresse: LMU, Schellingstr. 3, Departement I Germanistik, GraKo Family Matters, 80799 München

Raum: 1014
Telefon: +49 (0)89 2180-2103

Ekaterina Kolevatova ist Spezialistin auf dem Gebiet der russischen und slawischen Literatur und der Digital Humanities. Sie erhielt ihren Bachelor-Abschluss in Russischer Philologie der Staatlichen Universität St. Petersburg (Russland) im Jahr 2019 und ihren Master-Abschluss in Russischer und Slawischer Philologie an der Universität Tartu (Estland) im Jahr 2022. Im Rahmen des Erasmus+ Programms verbrachte Ekaterina auch ein Semester an der Universität von Bologna, wo sie Computermethoden in den Geisteswissenschaften studierte. In den Jahren 2019 und 2022 arbeitete Ekaterina als Lehrerin für russische Sprache und Literatur. Im Jahr 2023 wurde Ekaterina Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs „Family Matters“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dissertationsthema: „Der Weg der sowjetischen Familie vom späten Stalinismus bis zur Tauwetterperiode“

Das Projekt „Der Weg der sowjetischen Familie vom späten Stalinismus bis zur Tauwetterperiode“ beschäftigt sich mit dem Familienbild im sowjetischen Drama der Nachkriegszeit. Das Hauptziel des Projekts ist die Analyse und Beschreibung des Familienmodells im Drama der dramatischsten und zugleich interessantesten Periode der russischen Geschichte – des späten Stalinismus und der anschließenden Periode der Chruschtschow-Tauwetterperiode. In der Periode des Spätstalinismus wurde die Bildung eines ideologischen Rahmens in vielen Fragen abgeschlossen: es traten deutlich antiamerikanische und antiwestliche Tendenzen auf, der Wunsch nach Isolationismus, umfassender Vereinheitlichung und Stärkung der Figur des Führers. Das Drama löste die wichtigsten ideologischen Aufgaben und diente als mächtiges Propagandainstrument, das das Leben in der Sowjetunion und darüber hinaus innerhalb eines starren ideologischen Rahmens darstellte. Das Projekt befasst sich mit dem von den Behörden verbreiteten Bild der Familie, dem Bild einer idealen, unpersönlichen Familie, das den Sowjetbürgern aufgezwungen wurde. Nach Stalins Tod im Jahr 1953 wurde die Zensur spürbar gelockert, und neue Themen und Tendenzen erschienen in der Literatur. Auch auf den Bühnen der sowjetischen Theater kam es zu unvermeidlichen Veränderungen. Das Bild der Familie im Drama veränderte sich erheblich. Es gab nicht mehr den idealen fortschrittlichen Arbeiter und auch nicht die ideale Familie. Das Projekt untersucht sowohl Erwachsenen- als auch Kinderdramen, um zu zeigen, wie sich die Aufweichung der Zensur auf die Darstellung der Familie im sowjetischen Drama auswirkte. Neben den klassischen Methoden der Literaturanalyse werden in der Arbeit auch Methoden der Digital Humanities eingesetzt. Die Kombination von close und distant reading ermöglicht, das Bild der Familie im sowjetischen Theater möglichst umfassend und vielschichtig zu beschreiben.